25
Sep
2007

Die Macht der Medien - ein "Star" im Sturzflug

Sie war der leuchtende neue Star der heimischen Politikszene - Andrea Kdolsky. Mittlerweile können ihren Namen schon fast alle ohne einen Zungenbrecher wie im Schlaf aufsagen. Nur manchmal wird daraus noch ein Kodolsky, eigenartigerweise vor allem von ihrem Kontrapart in der Regierung, Doris Bures, wird sie oft so genannt.

Die Beliebtheitswerte gingen anfangs in die Höhe und nun fallen und fallen sie beständig weiter. Die Medien hatten bereits am Beginn ihre kleinen Scharmützel mit Kdolsky. Schweinebraten und Genußraucherin geisterten lange durch die Schlagzeilen.

Durch ihre Kondomverteilaktion schaffte sich die Ministerin eine neue Front an Feinden. Dann kam die Diskussion rund um die Kindergeldrückzahlungen.

Eine Ministerin, die die Verantwortung ihres Amtes wahr nimmt und nicht wie ihr Vorgänger die Gesetze missachtet, wird nun von den Medien verfolgt. Obwohl die Reaktionen in der Bevölkerung bei dem Thema eher zustimmend sind, wenn man sich Leserbriefreaktionen anschaut, so haben die Medienschaffenden in diesem Land ein Problem mit diesem Thema und fahren Kampagnen gegen Kdolsky auf. Nicht Haupt, der sich nicht an die Gesetze hält - wonach er schon durch die Verfassung verpflichtet wäre, wird gescholten, sondern Kdolsky.

Erstaunlich vor allem auch, dass der ORF diesem Thema wochenlang in allen Formaten Aufmerksamkeit schenkt.

Nach dem Schritt Kdolskys an die Öffentlichkeit hagelt es nun auch immer mehr Kritik aus den Reihen der ÖVP. Der ehemalige NR Abgeordnete Liechtenstein hat gar eine Plattform im Internet geschaffen, auf der er Unterschriften zum Rücktritt der Ministerin sammelt. Hier scheint der Stein des Anstoßes vor allem das Privatleben der Ministerin zu sein.
Auch andere Politiker aus den hinteren Reihen fühlen sich bemüßigt ihren Senf beizumengen. Kopf kann Kdolsky nicht mehr Ernst nehmen.

Erinnert alles an ein altes Muster in der Politik. Beliebte und erfolgreiche Politiker der politischen Gegner in der Öffentlichkeit möglichst schlecht zu machen. Vor kurzem wurde diese Strategie der Opposition schon erfolgreich gegen Elisabeth Gehrer angewandt.
Der Unterschied: Schüssel stellte sich damals vor "seine" Ministerin und hielt zu ihr. Molterer scheint diesen Schritt nicht zu gehen.

Ein Jahr nach dem 1. Oktober 2007 kann man feststellen, dass die ÖVP unter einer deutlichen Führungsschwäche leidet. Sowohl inhaltlich geht es in allen Ecken drunter und drüber, als auch personell. Die Erscheinungen in der steirischen und tiroler Landespoltik symptomatisch.
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