Die ÖVP - ein Jahr danach
Am 1. Oktober 2006 endete eine Ära bei der ÖVP. Schüssel ging knapp als Zweiter über die Ziellinie und damit war der Kanzleranspruch passe. Die Partei verordnete sich selbst einen Nachdenkprozeß in Form der Perspektivengruppe von Josef Pröll und schickte ein Team unter Wilhelm Molterer in eine große Koalition.
Die ÖVP galt unter Schüssel als gut geführte Partei. Die ÖVP gab in der Öffentlichkeit immer ein relativ einheitliches Bild ab. Man wusste als Wähler, welche Inhalte man bekommt, wenn man ÖVP wählt.
Seit Molterer die Führung der Partei übernommen hat, hat sich dieses Bild gewandelt. Auch wenn früher sicher nicht alles eitelwonne war, so haben sich viele Erscheinungen vermehrt, die die innere Homogenität der ÖVP stark in Frage stellen.
Einerseits zeigen sich innerhalb der Organisationen der ÖVP leichte Risse. Die ÖVP Steiermark dümpelt als inhaltlich schon sehr abgeschlagen neben den Mutterschiff Bundespartei her. In Tirol, einem weiteren ÖVP Kernland, kracht es ebenfalls hörbar im Gebälk.
Eine weitere immer stärkere Kontroverse zieht personell durch die volksparteiliche Parteienwelt. Immer mehr Anfeindungen untereinander finden den Weg in die Öffentlichkeit.
Negativer Gipfel dieser Entwicklung ist sicher die Plattform des ehemaligen NR Abgeordneten Liechtenstein, die für einen Rücktritt von BM Kdolsky Unterschriften sammelt. Laut der Homepage stößt vor allem die zweite Scheidung von Kdolsky sauer auf. Schmankerl am Rande ist dann wohl, dass heute in der Kleinen Zeitung ein Bericht über Liechtenstein zu lesen ist, wo von "Kindern aus der ersten Ehe" die Rede ist oder davon, dass Liechtenstein den "großteil des Jahres allein in seinem Schloß verbringt, da sich seine Gattin in ihrer Heimat Italien aufhält".
Auch inhaltlich segelt die ÖVP momentan scheinbar in mehrere Richtungen dahin. Oftmals widersprüchliche Aussagen geistern durch die Medien. Oft hat man den Eindruck, dass sich hier Einzelne nur profilieren wollen.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch an der Spitze eine Häufung von Führungspersönlichkeiten. Auch wenn Josef Pröll heute in der Pressestunde alle Ambitionen auf das Kanzleramt dementiert, so zeigt sich Pröll inhaltlich vielmehr in der Rolle eines Parteiobmannes als Molterer. Es scheint so als würde Molterer Diskussionen "nur" absagen. Pröll scheint sie in einer inhaltlichen und breiten Tiefe zu führen.
Gestern hat nun auch Molterer erstmals zum Ausdruck gebracht, dass er die Partei in die nächsten Wahlen führen will. Obwohl ich ihn für einen kompetenten und sachlichen Politiker halte, so scheint er mir für diesen Job nicht der richtige zu sein. Ein Profil als Parteichef hat er mMn noch nicht entwickeln können. Die Parteiführung zeigt die beschriebenen Symptome.
Die ÖVP galt unter Schüssel als gut geführte Partei. Die ÖVP gab in der Öffentlichkeit immer ein relativ einheitliches Bild ab. Man wusste als Wähler, welche Inhalte man bekommt, wenn man ÖVP wählt.
Seit Molterer die Führung der Partei übernommen hat, hat sich dieses Bild gewandelt. Auch wenn früher sicher nicht alles eitelwonne war, so haben sich viele Erscheinungen vermehrt, die die innere Homogenität der ÖVP stark in Frage stellen.
Einerseits zeigen sich innerhalb der Organisationen der ÖVP leichte Risse. Die ÖVP Steiermark dümpelt als inhaltlich schon sehr abgeschlagen neben den Mutterschiff Bundespartei her. In Tirol, einem weiteren ÖVP Kernland, kracht es ebenfalls hörbar im Gebälk.
Eine weitere immer stärkere Kontroverse zieht personell durch die volksparteiliche Parteienwelt. Immer mehr Anfeindungen untereinander finden den Weg in die Öffentlichkeit.
Negativer Gipfel dieser Entwicklung ist sicher die Plattform des ehemaligen NR Abgeordneten Liechtenstein, die für einen Rücktritt von BM Kdolsky Unterschriften sammelt. Laut der Homepage stößt vor allem die zweite Scheidung von Kdolsky sauer auf. Schmankerl am Rande ist dann wohl, dass heute in der Kleinen Zeitung ein Bericht über Liechtenstein zu lesen ist, wo von "Kindern aus der ersten Ehe" die Rede ist oder davon, dass Liechtenstein den "großteil des Jahres allein in seinem Schloß verbringt, da sich seine Gattin in ihrer Heimat Italien aufhält".
Auch inhaltlich segelt die ÖVP momentan scheinbar in mehrere Richtungen dahin. Oftmals widersprüchliche Aussagen geistern durch die Medien. Oft hat man den Eindruck, dass sich hier Einzelne nur profilieren wollen.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch an der Spitze eine Häufung von Führungspersönlichkeiten. Auch wenn Josef Pröll heute in der Pressestunde alle Ambitionen auf das Kanzleramt dementiert, so zeigt sich Pröll inhaltlich vielmehr in der Rolle eines Parteiobmannes als Molterer. Es scheint so als würde Molterer Diskussionen "nur" absagen. Pröll scheint sie in einer inhaltlichen und breiten Tiefe zu führen.
Gestern hat nun auch Molterer erstmals zum Ausdruck gebracht, dass er die Partei in die nächsten Wahlen führen will. Obwohl ich ihn für einen kompetenten und sachlichen Politiker halte, so scheint er mir für diesen Job nicht der richtige zu sein. Ein Profil als Parteichef hat er mMn noch nicht entwickeln können. Die Parteiführung zeigt die beschriebenen Symptome.
taciturus - 30. Sep, 12:55